Pünktlich am nächsten Tag warteten wir auf die Fähre, die uns in zwei Etappen in den Norden durch die berühmte Inside Passage bringen soll. Das Boarding ging relativ schnell von statten und wir konnten das Schiff erkunden. In der Lounge schliefen bereits einige Leute zwischen den Sitzreihen auf dem Boden.

Bald erreichte die Fähre für eine kurze Zeit das offene Meer. Trotz der Grösse begann das Schiff nicht ganz unerheblich zu schaukeln und es war nicht mehr immer ganz einfach das Gleichgewicht zu halten. Wir waren froh, dass wir schon bald in die Inside Passage einbiegen konnten und sich der Wellengang beruhigte.

Einige Stunden und Wal-Sichtungen (Buckelwale, Grauwale und Orkas) später legten auch wir uns zwischen die Sitzreihen in der Lounge um einige Stunden zu schlafen (schliesslich haben wir uns die Kabine gespart).

Den Sonntag verbrachten wir wiederum mit Ausschau halten nach Wildtieren, einigen Spielen, Essen und diversen Gesprächen mit Kanadiern, Amerikanern, Franzosen und auch Schweizern.

Übermüde aber pünktlich erreichten wir am Nachmittag Prince Rupert. Unsere Stadt für die nächsten 36 Stunden.

Viel zu sehen gab es nicht in Prince Rupert und das regnerische Wetter lud nicht gerade zum spazieren ein. Die einzige uns interessierende Attraktion, die North Pacific Cannery, war natürlich Montags geschlossen. Wir machten eine Rundfahrt einige Kilometer ins Landesinnere und besuchten die Shops in der Cow Bay. Den Nachmittag verbachten wir in einem gemütlichen Café bevor wir zum Nachtessen in ein nahegelegenes Restaurant wechselten 😉

Um Mitternacht mussten wir bereitstehen beim Fährenterminal. Die Abfahrt der Alaskafähre sollte um 3.00 Uhr mitten in der Nacht sein. Wir mussten uns noch einige Stunden mit spazieren, Frisbee werfen und lesen um die Ohren schlagen.

Da uns diese Fähre nach Haines Alaska führt mussten wir durch den US-Zoll. Glücklicherweise nahm es der Zöllner nicht so genau und wir waren bereit US-Boden zu betreten.

Dieses Mal lief das Boarding leider nicht so einfach ab. Nach weiteren endlosen Stunden konnten wir kurz nach 3.00 Uhr endlich auf das Schiff fahren und Emma parkieren. Nach einem kurzen Rundgang durchs Schiff legten wir uns unter dem Sonnendach auf den Strandliegen schlafen. Das einseitig offene Sonnendeck war gemäss amerikanischem Umweltgedanken mit Infrarotstrahlern beheizt. Natürlich mit Strom der durch die Dieselgeneratoren des Schiffs produziert wurde. Leider fand ich den Schalter nicht 😉

Unerwarteterweise hatten wir in Ketchikan drei Stunden Aufenthalt. So reichte es für einen Rundgang in der durch Gäste der zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen überfüllten Stadt. Rasch merkten wir jedoch das jeder zweite Giftshop mit dem selben Namen angeschrieben ist und kehrten wieder zurück auf die Fähre.

Nach einem weiteren Stopp in Wrangell nährten wir uns in der Dämmerung dem spannendsten Teil der Strecke. Für uns erschien das blinkende Bojen-Meer vor dem Schiff wie ein riesiges Labyrinth. Für unseren Kapitän war es jedoch reine Routine und er steuerte das Schiff in voller Fahrt zwischen den Bojen hindurch wobei teilweise nur noch wenige Meter Platz rechts und links übrig blieben. Wir staunten wie wendig ein Schiff von 124m Länge sein kann!

Auch in Juneau, der Hauptstadt Alaskas, hatten wir wiederum drei Stunden Aufenthalt. Spontan entschieden wir uns für ein Taxi-Sharing und besuchten den Mendenhall Glacier. Noch vor den Touristenscharen konnten wir die Aussicht auf die Eismassen geniessen (In Juneau legen teilweise bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe mit 20000 Besuchern gleichzeitig an).

Der Rest des Tages verlief, neben einer Notfallübung der Crew, weniger spektakulär. Und so rollten wir pünktlich um 15.00 Uhr in Haines, Alaska von Bord.

Geschrieben von Nick

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