Nach einem verregneten Tag in Fairbanks und der erfolglosen Suche nach einem Mückennetz wollte ich noch den Yukon sehen. So beschlossen wir die Strasse nach Circle unter die Räder zu nehmen. Die ersten Bewohner dieses Dorfes glaubten am Polarkreis zu sein welcher tatsächlich aber ca. 80 Kilometer weiter nördlich ist. Geblieben ist der Name. Die Strasse führte uns über zwei kleine Pässe bis zum „The End of the Road“ 20 Meter an den Yukon. Etwas enttäuscht nahmen wir den grossen aber dreckig braunen Fluss wahr. Auch bot die kleine Ortschaft nichts sehenswertes.

Auf dem Rückweg stoppten wir auf einem der Pässe für eine kurze Wanderung. An diesem Punkt geht die Sonne am längsten Tag im Sommer nie unter obwohl wiederum dutzende Kilometer südlicher des Polarkreises. Die Höhe des Passes macht es möglich.

Wir suchten einige Kilometer weiter einen Platz im Windschatten um über dem Feuer unser Nachtessen zuzubereiten. So genossen wir den kühlen Abend bei fast schon ewigem Sonnenschein und waren froh weit weg von allen Mücken zu sein.

Der nächste Tag führte uns zurück nach Fairbanks. Neben einer sonnigen Runde durch die Stadt und auf dem Bike machten wir uns wiederum auf die Suche nach einem Mückennetz. Natürlich waren die uns zusagenden Varianten immer noch ausverkauft und die Nachlieferungen in Alaska lassen auf sich warten.

Am nächsten Morgen brachen wir auf Richtung Denali National Park. Bei unserem Zwischenstopp in Nenana erfuhren wir noch von der traditionellen Eiswette bei welcher jeweils zehntausende versuchen die Minute vorherzusagen in der das Eis im Fluss bricht. Der Jackpot ist jeweils über 200’000$ wobei der Einsatz jeweils 2.5$ ist und nur die Hälfte der Summe in den Jackpot kommt.

Wir konnten der Versuchung wiederstehen bei der Wette mitzumachen und fuhren stattdessen weiter zum Denali. Glücklicherweise konnten wir noch ein Ticket ergattern für die Bustour in den Park am nächsten Morgen. Die 90-Meilen-Parkstrasse ist schliesslich gesperrt für den privaten Verkehr.

Auch reichte es noch für eine Vorführung der Schlittenhunde. Diese werden im Winter im Park gebraucht um diverses wissenschaftliches Material, Abfälle und Vorräte im Park zu transportieren. Der Park hat über dreissig eigene Hunde und kann daher weitgehend auf motorisierte Unterstützung verzichten.

Frühmorgens stiegen wir in den Bus. Von der ersten Minute an erfuhren wir die wichtigsten Facts und Geschichten zum Park. Unser Fahrer gab sich alle Mühe nicht nur auf die Strasse zu schauen sondern auch die Tiere neben der Strasse zu finden. Schon bald sahen wir die ersten Dall Sheeps, Karibus und einen Grizzly. Dieser war jedoch auf der anderen Talseite und von blosem Auge kaum zu sehen. So waren wir froh später auf der Tour noch eine Grizzlymutter mit ihren zwei kleinen 100 Meter oberhalb der Strasse zu sehen. Minutenlang konnten wir die drei Bären beobachten und zusehen wie die zwei kleinen zwischendurch herumtollten und sichtlich ihren Spass hatten.

Leider mussten wir uns auch von diesen Bären verabschieden. Lieber würden wir dies von den abertausenden von Mücken tun. Nicht immer können wir über der Baumgrenze übernachten und ein Mückennetz haben wir immer noch nicht 🙁

geschrieben von Nick

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