Nach dem beschaulichen Ort Chicken gings endlich auf den berühmten Top-of-the-world-Highway. Gleich zu Beginn treffen wir auf eine aktive Goldmine und beobachten von weitem das Treiben. Einer der 4 Inhaber des „Claims“ kommt zu uns hinüber und wir können uns eine Weile mit ihm unterhalten.
Das Land gehört nach wie vor dem Staat, sie haben zu viert die „Mineral Rights“ an diesem Gelände für knappe 100$ pro Jahr reserviert. Und obwohl dieses Land schon zum vierten Mal umgegraben wird, können sie hier jeweils von April bis Oktober einigen Profit machen. Danach wird der Frost zu dick um Gold zu waschen und sie kehren zurück in die wärmeren Gefilde von Minnessota.
Der Top-of-the-world-Highway heisst so, da die Strasse sich oben auf dem Rücken der Berge entlang schlängelt. Und wirklich – uns verschlägt es die Sprache. Kurve nach Kurve gibt es neue Aussichten, farbige Tundra erstreckt sich meilenweit. Natürlich suchen wir uns schöne Plätze zum übernachten. Definitiv ein Highlight!
Am Ende des Highways wartet der Klondike River auf uns und auf der anderen Seite Dawson City. Dawson entstand dank dem grossen Goldrausch und war während weniger Jahre ein echtes Boomtown. Danach verwahrloste das Städtchen, nur einige Optimisten blieben um weiter nach Gold zu suchen.
Kurz vor dem Verfall wurde die Stadt vom Staat wieder aufgemotzt und unter Denkmalschutz gestellt: Resultat ist ein tolles Goldgräber-Städtchen mit Kiesstrasse und Planken-Gehweg, die Schilder sind der Zeit angepasst, sogar die Fassadenbeschriftung wird jeweils von Hand aufgemalt. Für Touristen wie uns gibts hier viel zu entdecken, auch ausserhalb von Downtown. Der Aussichtspunkt auf dem Hausberg lässt uns die Ausmasse der Goldgrabungen erkennen. Mit riesigen Maschinen (die man ebenfalls noch besichtigen kann) wurde hier die ganze Umgebung des Bonanza Creek und des Klondike Rivers umgegraben.
Zusätzlich zu diesen Attraktionen sind wir in der Stadt für den 1. Juli, den Nationalfeiertag der Kanadier. Der Canaday wird gross gefeiert mit Parade, BBQ und Farmers Market. Viele ziehen sich Rot-Weiss an, die „Mounties“ werfen sich in ihre roten Kittel, die Ladies aus dem Saloon singen die Hymne…
Und als wäre das nicht genug beginnen gleich anschliessend die alljährlichen Yukon Goldpanning Championships. In 15 Minuten versuchen Profis, Anfänger und Kids möglichst alle Goldflakes aus ihrem Sand herauszuwaschen. Nebenbei werden auch noch andere Gold-wasch-Techniken vorgeführt und ein echter Goldbarren gegossen.
Wir geniessen die Tage hier in Gesellschaft von Waadtländern (petitdetour.com), Aargauern und Kanadiern. Uns erwartet nun der kanadische Teil des Alaska Highway, viele Kilometer ohne grosse Siedlungen, ohne Telefonempfang aber dafür (hoffentlich) mit viel Wildlife.
geschrieben von Barbara