Wir verlassen Québec und folgen dem Sankt-Lorenz-Strom. Immer wieder fahren wir durch malerische Städtchen, wobei wir per Zufall auf das „Féstival Retro“ stossen. Das Plakat verspricht Oldtimer, Livemusik und Bier. Na, das ist doch vielversprechend! Tatsächlich sind einige Oldtimer ausgestellt und die Liveband spielt – auch diese könnte man als Oldtimer bezeichnen. Aber sie spielen erstaunlich gut die Rock-Oldies aus ihren Jugendtagen und das Publikum ist begeistert. Es wird Line Dance getanzt, Bier getrunken und geklatscht. Viele Zuschauer haben sich vorbereitet und haben gleich Ihre Camping-Stühle dabei, damit sie mit Sicherheit einen Sitzplatz haben. Obwohl wir das Durchschnittsalter drastisch senken, haben wir unseren Spass.

Bald darauf erreichen wir die akadische Küste – das ehemalige Kolonial-Frankreich. Wunderschön ist die Küste, rau und windig. Hier ist man Stolz auf seine Herkunft, die akadische Flagge (Tricolore mit Stern) schmückt Strassenlampen, Fussgängerstreifen und Vorgärten. Tatsächlich gibt es hier auch Menschen, die gar kein Englisch sprechen.

Wie es scheint haben wir wieder einmal perfektes Timing und erreichen die Stadt Caraquet pünktlich zum offiziellen Feiertag der Akadier. Bereits die ganze Woche zuvor wurde mit einem grossen Festival gefeiert, am 15. August ist aber der Höhepunkt des Ganzen.

Die Farben Blau, Weiss, Rot und der gelbe Stern dominieren definitiv die Kleiderordnung, Livemusik begleitet uns durch den Tag. Bereits am Mittag setzen sich viele mit Klappstühlen an den Strassenrand in grosser Erwartung auf den Höhepunkt der Festivitäten: Die grosse Tintamarre. Ab Punkt 18.00 Uhr startet eine grosse einstündige Parade, bei der so ziemlich alle Anwesenden die Strasse hoch und runter gehen und dabei so viel Lärm wie möglich machen. Jeder hat irgend ein Lärm-Instrument dabei, sei es Tröten oder Topfdeckel, Rassel oder Glocken. Definitiv ein Spektakel der aussergewöhnlichen Sorte.

Danach steht die grosse Abendshow auf dem Programm. Offensichtlich sind die vielen Künstler, die sich auf der Bühne abwechseln, bestens bekannt und viele Besucher singen lauthals mit und kreischen bei ihren Favoriten. Wir kennen zwar keinen der Sänger aber tanzen, bis uns die Füsse und der Rücken schmerzen. Vive l’Acadie!

geschrieben von Barbara

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